Es ist vor dem Hintergrund der Sustainable Finance Debatte gerade jetzt die Chance, über neue Wege der Finanzierung für weiblich und/oder divers geführte Unternehmen zu sprechen. Denn aktuell ist es häufig so, dass Unternehmerinnen und/oder divers geführte Teams im Geldzugang benachteiligt sind.
Dabei setzen gerade Gründerinnen häufiger auf soziale und nachhaltige Geschäftsmodelle – wir zitieren aus dem Female Founders Monitor 2020 –: ‘Gründerinnen sind, neben ihrem unternehmerischen Antrieb, stärker als Gründer durch übergeordnete Ziele motiviert: Sie binden ihre Motivation häufiger an das Ziel der ökologischen Nachhaltigkeit und fühlen sich mehrheitlich dem Bereich Social Entrepreneurship zugehörig. Damit etablieren Startup-Gründerinnen ihr Geschäftsmodell stärker an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Gesellschaft.‘*
Wenn wir uns bewusst machen, dass gerade Frauen einen höheren Gemeinwohl-Anspruch in ihren Gründungen verfolgen, sollte die Finanzwelt doch genau hier auf eine ausgewogene Finanzierung von männlichen und weiblichen Gründungen, z.B. in diversen Teams, achten – richtig?!
Auch hier sieht die Realität lt. Female Founders Monitors anders aus! ‘Frauenteams erhalten deutlich seltener große Wachstumsfinanzierungen: Die aktuelle Diskrepanz beim Wachstum zwischen Startup-Gründerinnen und -Gründern ist vor allem Ausdruck ungleicher Ressourcen: Nur 5,2 % der Frauen-Teams haben bereits eine Million Euro oder mehr erhalten – bei den Männer-Teams sind es dagegen 27,8 %.’* Und speziell von VCs und Business Angels werden Frauengeführte Startups zu wenig berücksichtigt: ‘Im Investment-Prozess lässt sich ein deutlicher „gender bias“ nachweisen, der die Chancen für Gründerinnen auf eine Finanzierung einschränkt: So besteht für Frauen-Teams bei Investments durch Business Angels und Venture-Capital-Fonds eine enorme Kluft zwischen dem Wunsch nach Finanzierung und ihrer tatsächlichen Realisierung.’*
(*aus dem Female Founders Monitor 2020)