‘Nachhaltige Finanzen’ ist kein Nischenthema. Es ist auch kein rein ökologisches Thema, sondern es ist tatsächlich die Frage: Wie finanzieren wir eine zukunftsfähige Gesellschaft? Und hier sind soziale Themen wie Gleichberechtigung und Vielfalt ganz zentral wesentliche Punkte, die wir nicht einfach nur einpreisen, weil wir alle so gute Menschen sind und weil es eine moralische Frage ist, sondern ganz zentral ist es auch eine ökonomische Frage. Nur eine Wirtschaft, die Vielfalt, Gleichberechtigung, ökologische Entwicklung, Werte und die Wahrung der planetaren Grenzen strategisch einpreist, ist eine Wirtschaft, die zukunftsfähig, erfolgreich und wettbewerbsfähig ist. Das heißt, wir müssen diese Schere zwischen dem vermeintlichen Gutmenschentum auf der einen Seite, dem sozial-ökologischen Wandel, und dem ökonomisch Gebotenen, das was es braucht, erfolgreich zu sein, das müssen wir schließen. Diese beiden Teile werden häufig, viel zu häufig, gegeneinander ausgespielt. … Nur ganzheitlich wird ein Schuh draus und nur, wenn wir die Dimensionen der Wertschöpfung miteinander wieder vereinen und wieder zu einem großen Ganzen zusammenfügen, können wir zielgerichtet wirtschaften und gemeinsam leben.

Kristina Jeromin, Green and Sustainable Finance Cluster Germany, bei ihrem Impuls beim KickOff des Leipziger Finanzforums

Die Impulse beim KickOff des Leipziger Finanzforums waren so inspirierend und facettenreich, vor allem in dem Miteinander der Expert:innen auf den Panels und Roundtables, dass wir die Zeit bis zum nächsten hybriden Treffen in der Leipziger Börse mit kleineren Formaten überbrücken wollen.

Wir nennen sie Mondays for Economy, starten zunächst mit dem jeweils ersten Montag eines Monats und wollen zeigen, dass Nachhaltigkeit in seinen Dimensionen Ökonomie, Soziales und Ökologie, nicht nur möglich ist, sondern die oben im Zitat beschriebene Schere zwischen ethischem Handeln und wirtschaftlichen Erfolg schließen kann.

Der erste Mondays for Economy Roundtable’ fand am 5. Juli 2021 von 16 – 18 Uhr statt: Diversity als ökonomische Triebfeder – vor dem Hintergrund der Sustainable Finance Debatte beleuchten wir das Potenzial für den Mittelstand

Wir erleben mit dem Trendthema Sustainable Finance ein neues Bewusstsein für die Wirkung des Geldes in der Welt:  ‘Privatanleger in Deutschland legen derzeit jeden zehnten Euro nachhaltig an, 2025 soll es bereits jeder vierte Euro sein. Jeder fünfte private Investor plant sogar, seine Geldanlagen komplett auf Nachhaltigkeit umzustellen. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Studie („Nachhaltige Geldanlage in Deutschland“), die die Gesellschaft Puls Marktforschung im Auftrag der Quirin Privatbank erstellt hat.’ schreibt das HANDELSBLATT bereits im August 2020. 

Beim KickOff des Leipziger Finanzforums, eines ganzheitlichen Dialogformates zu Nachhaltigen Finanzen, wurde am Roundtable ‘Female Entrepreneurs & Investors’’ mit Unternehmerinnen, einem Crowdfundingpionier und einer Vertreterin des Sustainable Finance Beirates ein Perspektivwechsel herausgearbeitet. Mit Blick auf Chancen der Sustainable Finance Debatte für Female Entrepreneurs sollte es weniger darum gehen, Gründerinnen und Unternehmerinnen zu schulen, mit häufig männlichen Geldgebern in deren Sprache zu spreche Vielmehr braucht es von Seiten der Finanzwelt einerseits mehr Diversität und vor allem Augenhöhe zu innovativen Unternehmerinnen, sowie andererseits eine jenseits des reinen Finanzgewinns bemessene Rendite. 

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