von Silke Hohmuth

Hat unser Land und vor allem unsere Politik einen Mangel an Visionen?

Das ist eine schwer zu beantwortende Frage. An was es sicherlich mangelt, sind Menschen, die visionär denken und Visionen auch in die Tat umsetzen.

Ein Zukunftsbild in seinen Gedanken zu zeichnen, es offen und frei zu kommunizieren und dann Wirklichkeit werden zu lassen, ist immer ein mutiger, manchmal auch ein einsamer Akt.

Vor allem ein Akt, zu dem man langen Atem braucht.

Muss man doch aushalten können, dass es Gegenwind gibt. Dass Veränderungen auch Ängste schüren. Und dass die Dinge oft langsamer voran gehen als gewünscht.

Visionäre sind oft keine einfachen Zeitgenossen. Treiben Sie doch stets zur Extrameile an. Rufen Sie zur tieferen Analyse auf, um wirklich zu verstehen. Bitten sie mit Nachdruck zur Geschwindigkeit in der Umsetzung.

Doch wo wären wir in unserer Welt ohne diese unbequemen Vordenker. Ohne diese Aufrüttler. Ohne diese Kämpfer für ein Stück bessere Welt. Auch wenn wir so manches Mal wünschten, sie würden uns in Ruhe lassen. Es uns einfacher machen. Uns nicht auffordern, aus unserem Komfort treten.

Doch wir Menschen sind Zukunftswesen. Ohne eine Vorstellung von einem besseren Morgen verkümmern wir. Verlieren wir die Hoffnung, werden müde und geben auf. Ein Mangel an innerer Zukunft wirkt verheerend – was der Blick in eine Vielzahl von Krieg und Katastrophen gezeichneten Ländern rund um den Erdball zeigt und manchmal brauchen wir gar nicht so weit blicken, sondern nur in die Wohnlagen am Rande unserer Großstädte.

Wir brauchen Menschen in Politik, Wirtschaft und Kultur, die uns inspirieren, anregen und auffordern, unsere eigene Zukunft mitzugestalten.

Diese Gedanken von Jenny Gleitsmann aus dem Jahr 2017 inspirierten mich.

Ich mag es selbst so sehr, Visionärin zu sein. Und noch mehr mag ich es, wenn die Ideen konkret werden und ‘landen’. Mein Wirkungsraum ist Wirtschaft & Gesellschaft. Mein Fokus die Welt der Werte und des Geldes.

Meine Inspiration ist gespeist durch die Erzählungen der Menschen: Unternehmer, Bankerinnen, Gründerinnen und Politiker. CEOs und Sachbearbeiter. Jugendlicher und Senioren. Ich höre zu – denke nach und denke weiter. Kombiniere und lade ein, gemeinsam zu gestalten.

Heute, am 25.1., vor genau einem Jahr schrieb ich an Yvonne Zwick, damals war sie knapp einen Monat Vorsitzende des B.A.U.M. e.V., ob sie Lust hätte, einen Workshop zu ‘Sustainable Finance aus Perspektive von KMU & Start-Ups’ in Sachsen zu gestalten. Hatte sie – und damit war der Startschuss gegeben zu dem, was heute das ‘Leipziger Finanzforum’ ist.

Es ist jetzt ein Gemeinschaftswerk von vielen – und es macht eine solche Freude, im Miteinander zu gestalten.

Und JA – ich war ungeduldig, hab aufgerüttelt, Pläne umgeworfen – und manch einen ganz schön gefordert, viel zugemutet und hin und wieder genervt. Und doch, wenn wir uns anschauen, was aus dem Impuls einer Einzelnen in nur einem Jahr entstanden ist, dann entschuldigt dies doch vieles, oder?!

Glaube an das, was noch nicht ist, damit es werden kann.

Morgen beginnen wir den nächsten Meilenstein: ein Testlab zu Sustainable Finance mit Fokus Start-Ups. Und wieder ist es getragen von Ideen, Visionen und dem Traum für ein besseres Morgen. Ich freu mich auf die Umsetzung …

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